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Kinder sind unsere Spiegel

Im Prinzip ist es unerheblich, mit wem ich ins Gespräch komme – im Familenkreis, mit Freunden und Bekannten, mit Kollegen oder einfach irgendwo an der Kasse in einem Geschäft – mehr oder weniger alle sehen das gleiche Problem (schon seit Jahren): unsere Jugend ist weder leistungsfähig noch leistungsbereit, sie sehen nicht die Arbeit, die einfach getan werden muß und kreisen um ihren eigenen Bauchnabel, der eine sehr hohe Gravitation haben muß.*
Überfordert mit fast allem, was ehemals als normal galt, krank beim leistesten Luftzug, auf Versorgtwerden und auf Freizeit („chillen“) fokussiert und unkomfortable Dienstzeiten sind für die anderen, kurz: forderungsstark und leistunsgsschwach.
Auf meine nüchterne Anmerkung, daß diese Jugend unsere Rente erarbeiten soll, ernte ich dann häufig leicht Zynismus-infizierte Erwiderungen wie: „Na klar, wer daran glaubt…“ oder nur ein „der Witz war gut.“
Es ist aus meiner Sicht völlig in Ordnung, daß wir, die wir heute arbeiten, für die Älteren sorgen. Wir werden aber wohl bis zum Sarg arbeiten müssen und die Bundesbank stimmt uns schon einmal darauf ein.

Das bedeutet aber, daß wir bei der Erziehung unserer Jugend Fehler gemacht haben und es liegt nahe, daß schon unsere eigenen Vorstellungen von Erziehung und Bildung, von Kindheit, Jugend und Erwachsenwerden, vom Leben und Verantwortung übernehmen mindestens einen gravierenden Fehler enthalten.
Jetzt spätestens müßten wir vor uns selbst ehrlich sein, anerkennen, daß etwas schief gelaufen ist, einen Schritt zurücktreten, um den Punkt zu finden, an dem wir falsch abgebogen sind und uns dann unvoreingenommen zu informieren und unser Bild von der Welt wieder mit der Realität halbwegs in Deckung zu bringen. Ein Großteil der Theorien der letzten 50 Jahre wird dabei über Bord gehen. Wir sind geradezu vollgesogen mit Vorstellungen, wie etwas sein sollte und schön wäre, mit Weltbildern, die mit der Realität nicht sehr viel zu tun haben und mit einer Geschichte, die bestenfalls unvollständig, wenn nicht völlig falsch ist, daß dieser Prozeß voraussichtlich schmerzhaft wird.
Das wird eine harte Erfahrung werden, da bin ich mir sicher, denn wir müssen unsere Vorstellung von Welt und von uns selbst in Frage stellen und was noch einmal eine größere Herausforderung ist, auch noch ändern – in eine Richtung voraussichtlich, die uns heute noch als unvorstellbar und außerhalb der Grenzen des als Normal geltenden liegt.

Wie es eine Volksweisheit sagt, sind die Kinder unsere Spiegel….

* und wie immer gilt auch hier, daß Ausnahmen die Regel bestätigen.

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Autor: querfeldein

"Ich glaube nicht, daß ein vernünftiger Mann in Deutschland ist, der sich um das Urteil einer Zeitung bekümmert, ich meine der ein Buch verdammt, weil es die Zeitung verdammt, oder schätzt, weil es die Zeitung anpreist, denn es streitet schlechterdings mit dem Begriff eines vernünftigen Mannes." Georg Christoph Lichtenberg

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