Die meisten Menschen konsumieren Informationen und (die leider meist nicht mehr als Meinungen der Journalisten ausgewiesenen) Darstellungen der Realität. Dann erklären sie diese Weltsicht als ihre eigene und bestärken sich untereinander. Wir sind meist Informations- und Meinungskonsumenten. Ich erinnere mich an irgendeine Versammlung in der DDR, als jemand das Wort ergriff:
Um meine Meinung zu diesem Thema zu sagen, zitiere ich aus dem Neuen Deutschland.
Angenommen Du bist bei Bekannten zu Besuch und bekommst eine Tiefkühltruhe-Pizza, vielleicht mit etwas extra-Käse serviert. Nach dem Essen wirst du gefragt, wie du die Kochkünste der Gastgeber einschätzt und ob das Essen nicht Sterne-verdächtig ist, was würdest du antworten?
In den meisten Bereichen unseres Lebens sind wir reine Konsumenten und nehmen, was wir vom Lieferanten bekommen und bezahlen (können bzw. wollen). Das kann gut sein, muß aber nicht. Ein Blick auf die Zutatenliste kann ernüchternd sein, wenn ich nach einem Essen ein ungutes Gefühl in der Magengegend bekomme, ist es ein sicheres Zeichen, dass etwas nicht stimmt.
Ein Blick auf die „Zutatenliste der Medien“ kann also durchaus hilfreich sein, etwas mehr geistige Freiheit zu erlangen.
