
Corona hatte dieses Jahr fest im Griff. Früher hat man Verwandte und Freunde nach allen möglichen Kriterien einteilen können – kenne ich lange, kenne ich von früher, habe ich gerade kennengelernt, nach Verwandtschaftsgrad, nach den beruflichen oder Interessens- oder Freizeit-Verbindungen oder anderem. In diesem Jahr kam eine neue Kategorie der Unterscheidung hinzu:
Diejenigen, sich am liebsten sofort impfen lassen würden, zumindest aber doch zumindest auf alle Regeln strikt achten.
Dann die Gruppe, die bei aller medialen Panik und den Anweisungen der Regierung nur fragen: was soll das?
Die Anhänger verschiedener alternativer Strömungen von „deine Einstellung zur Welt entscheidet über die Welt“ über „XY wird uns aus diesem Irrsinn retten“ (z.B. Kaiser, Trump, Putin, die Lichtkräfte, freundliche Alienkonförderation etc.) bis hin zu denen, die den biblischen Endkampf zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkel, wahlweise auch Ragnarök kommen sehen.
Die Prepper bereiten sich ganz praktisch seit Monaten auf den sozialen, politischen, finanziellen und ökonomischen Crash vor (Reihenfolge ist weitgehend unwichtig).
Die Optimisten unter den Preppern, versuchen auf Selbstversorgung, am besten in Gemeinschaften umzusteigen.
Andere bereiten ihre Evakuierung vor und suchen schon Häuser oder Wohnungen in Ungarn, Schweden oder auf den Kanaren.
Niemanden von all denen halte ich für dumm, im Gegenteil, aber die Informationsquellen, auf Grund derer sie ihre Entscheidungen treffen, unterscheiden sich ganz offensichtlich erheblich.
Hat Nassim Taleb recht, der meint: Der Verlust des Kontakts zur Realität ist die schlimmste Pathologie unserer Zeit. Anfällig seien vor allem Intellektuelle, denn gebildete Leute informieren sich nicht unmittelbar aus der Umwelt, sondern von anderen Leuten — aus Zeitschriften, sozialen Netzwerken.