Wie kann ich unterscheiden, woher jemand kommt – aus der Stadt oder vom Land? Das ist anhand der 3 W’s recht einfach.
1) Waschbären: „Der ist so niedlich und putzig“, ist die typische Reaktion eines Städters, wenn er einen Waschbären sieht. „Stimmt“, sagt der Mensch vom Land, „aber er dezimiert die Vögel und hat keine natürlichen Feinde, sodass er sich massiv vermehrt. Wenn er sich bedroht fühlt, greift er an und verbeißt sich auch schon mal im Bein eines Menschen oder ersäuft sehr geschickt einen Jagdhund. Sobald die Waschbären ein Sumpfschildkrötengelege ausnehmen, werden auch die Naturschützer unfreundlich und wollen, dass die Jäger möglichst alle Waschbären abschiessen.“ (Was vergeblich ist, weil die Vermehrungsqoute ohne Bejagung schon hoch ist und mit Bejagung noch steigt.)
2) Wölfe: „Der gehört in unsere Wälder, der Wolf hat schon immer hier gelebt“, sagt der Städter. „Stimmt“, sagt der Landmensch, „aber er wurde auch nicht umsonst hier ausgerottet. In der Natur gibt es genügend Nahrung für ihn, aber er nimmt das, was am einfachsten zu erbeuten ist. Seine Beutetiere in der Natur ändern jetzt schon ihr Verhalten und stellen sich auf den Wolf als neuen Feind ein. Die Rudel der Hirsche werden größer und richten im Wald und auf den Äckern deutlich mehr Schäden an. Die Wildschweine, die früher bei Menschen eher scheu waren und einfach geflüchtet sind, stellen sich jetzt öfter mal zum Kampf, v.a. wenn ein Hund in der Nähe ist. Wolfszäune um Schafweiden kosten eine Menge Geld und auch auch ein Schäfer hat eine Beziehung zu seinen Schafen und will, dass es ihnen gut geht. Wölfe sind, wie fast alle Tiere, recht schlau und werden schnell bemerken, dass sie nicht gejagt werden. Natürliche Feinde haben sie hier sowieso nicht. Wir warten ab, bis der erste Mensch von Wölfen gerissen wird, vorher wisst ihr ja sowieso alles besser, obwohl niemand von euch einen Wolf in freier Natur gesehen hat.“ (Was im übrigen auch gar nicht so einfach ist, denn der Wolf ist ein Jäger und pirscht sich lautlos an.)
3) Windräder: „Aber wir müssen doch etwas tun, um die Welt zu retten. Erneuerbare Energien wie Windkraft sind notwendig und wichtig.“ „Mag sein“, erwidert der Landmensch, „aber Du wohnst nicht umgeben von Windrädern, dein Grundstück wird nicht durch den Bau von Windrädern in der Nähe plötzlich deutlich weniger wert. Warum wohl? Die ökologischen Auswirkungen von Windparks sind bisher wenig erforscht und gehen über tote Greifvögel, Insektentod und verendete Fledermäuse, die den Grünen sonst so wichtig sind, wenn es ihnen indem Kram passt, weit hinaus (Bilder). Wieso werden die Windräder denn nicht in der Stadt, wo der meiste Strom verbraucht wird, gebaut?“ Der nicht für Freundlichkeit bekannte uckermärker Bauer würde noch hinzufügen, dass bei der vielen heißen Luft, die in Berlin produziert wird, die ganze Stadt mit Strom aus Windkraftanlagen versorgt werden könnte.